Piercing-Pflege: So bleibt dein neuer Schmuck strahlend und gesund
Das Thema Piercings erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Ob Ohr-, Nasen- oder sogar Lippenpiercings – immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, ihren Körper zu adornieren. Doch nach dem stechen ist vor der Pflege! Die richtige Nachsorge ist entscheidend, damit die neue Körperkunst nicht nur schön aussieht, sondern auch gesund bleibt. Lev von 10 Tigers Piercing in San Francisco weiß, worauf es ankommt. In diesem Artikel beleuchten wir die Grundlagen der Piercing-Pflege und geben praktische Tipps, um die Heilung zu unterstützen.
Warum ist Nachsorge so wichtig?
Jedes Piercing stellt für unseren Körper eine neue Herausforderung dar. Es sind keine alltäglichen Gegenstände, die wir in unseren Körper einführen, sondern Fremdkörper. Die Pflege nach dem Stechen hilft unserem Körper, diese neuen Elemente zu akzeptieren und entzündlichen Reaktionen vorzubeugen. Deshalb ist es wichtig, die Heilung von Anfang an ernst zu nehmen und die richtigen Produkte und Techniken zu verwenden.
Die ersten Schritte zur optimalen Nachsorge
1. Sterile Saline-Sprays
Ein absolutes Must-have in der Piercing-Pflege ist ein steriles Saline-Spray. Lev empfiehlt, dieses Spray zwei- bis dreimal täglich zu verwenden. Es wird sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite des Piercings aufgetragen. Für die beste Wirkung sollte man es für etwa eine Minute einwirken lassen, bevor man den Bereich abspült. Das ist vergleichbar mit dem Händewaschen: Wenn man nach dem Waschen einfach die Hände schüttelt, bleibt das Seifenreste zurück – und eher nicht wünschenswert für eine frische Wunde.
2. Milde Seife
Zusätzlich zum Saline-Spray ist milde Seife ein weiterer wichtiger Bestandteil der Pflege. Lev empfiehlt eine „nackte“ Seife, die weder antibakteriell noch parfümiert ist. Diese sollte am Ende der Dusche aufgetragen werden, nachdem alle anderen Produkte, wie Shampoo und Conditioner, ausgespült wurden. Es ist wichtig, sanft zu massieren, um eventuelle Krusten zu lösen, ohne die Wunde zu reizen.
3. Trocknen und weiterführende Pflege
Nach der Dusche sollte das Piercing sanft mit einem sauberen Handtuch abgetupft werden. Es ist essenziell, das Piercing trocken zu halten, da übermäßige Feuchtigkeit zu Irritationen führen kann.
Für orale Piercings empfiehlt Lev die Verwendung einer alkoholfreien Mundspülung, die weder Aufhellungs- noch Aktivkohlenbestandteile enthalten sollte. Diese können zusätzlich irritieren und sind daher nicht empfehlenswert.
Fehler, die du vermeiden solltest
„Das ist nicht das Piercing deiner Mutter!“, sagt Lev. In den 90er Jahren waren viele Pflegetipps fragwürdig, doch heute gibt es klare Richtlinien, die helfen, Komplikationen zu vermeiden. Vergiss daher nicht:
- Berühre oder drehe das Piercing nicht!
- Verwende kein Reinigungsalkohol, Bactine oder Neosporin – diese Produkte sind für Wunden nicht geeignet.
- Halte deine Hände immer sauber, falls du am Piercing herumfummeln musst.
Zudem sollte man auf scharfe und saure Lebensmittel verzichten, da sie das Heilungsgebiet zusätzlich reizen können. Und das gilt besonders für Menschen mit Zungenpiercings!
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für Sportler und Schwimmer
In einem Bundesstaat wie Kalifornien, wo viele Menschen sportlich aktiv sind, sei angemerkt, dass Piercing beim Schwimmen oder in chemisch behandelten Gewässern, wie Pools oder Spas, unbedingt zu vermeiden ist. Lev rät dazu, Piercings in den Wintermonaten stechen zu lassen, da dies die Zeit ist, in der man sich weniger im Wasser aufhält. Die ersten Monate nach dem Stechen sollte man auf Bäder, Seen und Whirlpools verzichten, um die Wahrscheinlichkeit einer Infektion zu minimieren.
Schlafen mit neuen Piercings
Ein weiteres Thema, das oft übersehen wird, ist der Schlaf. Wer ein frisches Piercing hat, sollte darauf achten, nicht auf der Fläche zu schlafen, um Druck und Reibung zu vermeiden. Lev selbst nutzt ein Reisekissen mit einer Aussparung für sein Ohr – eine praktische Idee, sich während der Heilungsphase zu helfen.
Fazit: Geduld ist der Schlüssel
Piercings heilen von außen nach innen. Manchmal sieht es nach wenigen Wochen so aus, als sei alles in Ordnung, aber es ist wichtig, die Nachsorge trotzdem fortzusetzen! Dies kann mehrere Monate in Anspruch nehmen. Wenn du also Geduld und Hingabe zeigst, wirst du am Ende mit einem wunderschönen und gesunden Piercing belohnt.
Inspirationsquelle für den Artikel
- Die Expertise und Erfahrungen von Lev, einem erfahrenen Piercer aus San Francisco.
- Aktuelle Trends und Entwicklungen in der Piercing-Kultur.
- Wissenschaftliche Erkenntnisse über Wundheilung und Körperpflege.
- Empfehlungen und Tipps aus verschiedenen Piercing-Studios.
- Erfahrungsberichte von Piercingträgern und ihre persönlichen Pflegeroutinen.
Die richtige Piercing-Pflege ist entscheidend für ein gesundes und schönes Ergebnis. Halte dich an die obigen Tipps und du wirst belohnt werden!